Synergien in der Forschung
Das Ruhr Innovation Lab, ein dynamisches Zentrum für Spitzenforschung und Innovation, bündelt die Forschungsstärken der Ruhr-Universität Bochum und der TU Dortmund. Bochums interdisziplinäre Expertise in den Natur-, Ingenieur- und Geisteswissenschaften und Dortmunds Fokus auf anwendungsorientierter Technik, Datenwissenschaft und Sozialwissenschaften entfachen Synergien, die Innovation beschleunigen, Ideen in die Praxis bringen und so in die Gesellschaft hineinwirken.
Partneruniversitäten
Forschungsprofil der Ruhr-Universität Bochum
Die Zusammenarbeit über Fächergrenzen hinweg ist ein Markenzeichen der Ruhr-Universität Bochum. An der Schnittstelle verschiedener Disziplinen treiben unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zukunftsweisende Projekte voran. Schwerpunkte liegen in der Forschung zu flüssiger und weicher Materie, Cybersicherheit, hochentwickelten Charakterisierungsverfahren und Physik, während auch signifikante Beiträge in den Sozial- und Geisteswissenschaften geleistet werden. Mit diesem vielseitigen Profil hat die Ruhr-Universität Bochum im DFG-Förderatlas 2024 in drei Fachgebieten die Top 10 erreicht. Ihre dynamischen Science Hubs wandeln disziplinäres Fachwissen in systemübergreifende Kompetenzen um und ermöglichen es großen Teams, beispiellos agil und schnell zu arbeiten. Kurze Wege auf dem Campus und fünf hochkompetitiv eingeworbene Forschungsbauten fördern eine nahtlose disziplinübergreifende Zusammenarbeit.
Forschungsprofil der TU Dortmund
Die TU Dortmund ist in den Naturwissenschaften, den anwendungsorientierten Ingenieurwissenschaften und den Data Science exzellent aufgestellt und treibt Grundlagen, Methoden und Anwendungen voran. Mit dem Fachbereich Statistik, dem Lamarr-Institut sowie der engen Zusammenarbeit mit lokalen Fraunhofer-Instituten verfügt sie über eine der stärksten Statistik-Informatik-Konstellationen in Deutschland – eine Grundlage für erfolgreichen Technologietransfer in Wirtschaft und Industrie. Darüber hinaus setzt die TU Dortmund Maßstäbe in den Sozialwissenschaften, die sich mit drängenden Fragen wie Migration, Bildung und alternden Gesellschaften befassen, und beherbergt Deutschlands führendes Institut für Journalistik, das wichtige Impulse in der Forschung zu Wissenschaftskommunikation, Medienskepsis und Demokratie setzt.
Renommierte Forschende
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Prof. Martina Havenith ist Professorin für Laserspektroskopie und Biophotonik an der Ruhr-Universität Bochum. Sie ist Sprecherin des Exzellenzclusters RESOLV und Leiterin des Forschungsgebäudes ZEMOS – Center for Spectroscopy and Simulation of Solvent-Driven Processes. Havenith ist Mitglied der Academia Europaea und erhielt 2016 einen ERC Advanced Grant für ihre Forschung zu spektroskopischen Methoden. -
Prof. Edvardas Narevicius hat eine Humboldt-Professur für ultrakalte Reaktionen an der TU Dortmund inne. Seine bahnbrechende Forschung zu Quanteneffekten in molekularen Kollisionen hat internationale Anerkennung gefunden: 2020 erhielt er einen ERC Advanced Grant für seine experimentellen Untersuchungen von Quantengasen. Neben seiner Arbeit am Research Center Chemical Sciences and Sustainability ist Prof. Narevicius auch assoziiertes Mitglied des Exzellenzclusters RESOLV. -
Prof. Gabriele Sadowski ist seit 2001 Professorin für Thermodynamik an der TU Dortmund. 2011 wurde sie mit dem renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet. Als Principal Investigator im Exzellenzcluster RESOLV untersucht sie die Rolle von Lösungsmitteln bei chemischen Reaktionen und industriellen Prozessen. Darüber hinaus ist Prof. Sadowski Initiatorin und Sprecherin des neuen Forschungsgebäudes CALEDO und seit 2022 Mitglied im Wissenschaftsrat (WR). -
Prof. Eike Kiltz ist Professor für Kryptographie an der Ruhr-Universität Bochum. Er ist Träger des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises 2024 und Sprecher des Exzellenzclusters CASA. 2022 erhielt Kiltz einen ERC Advanced Grant für sein Projekt „REWORC – New Foundations for Real-World Cryptography“. Er ist auf asymmetrische Verschlüsselungsverfahren spezialisiert und möchte diese gegen mögliche Bedrohungen durch Quantencomputer absichern. -
Prof. Julia Tjus ist Professorin für Theoretische Physik an der Ruhr-Universität Bochum. Sie ist Leiterin des RAPP Center und Sprecherin des Sonderforschungsbereichs 1491 „Cosmic Interacting Matter – From Source to Signal“. Tjus hat wegweisende Beiträge zur Astroteilchenphysik geleistet, insbesondere zur Neutrinoastronomie und zur Erforschung der kosmischen Strahlung. -
Prof. Johannes Albrecht hat eine Heisenberg-Professur für Experimentelle Aromaphysik an der TU Dortmund inne. Er ist Co-Sprecher des neuen Exzellenzclusters „Color meets Flavor“ und am RAPP Center beteiligt. 2016 erhielt der Physiker einen ERC Starting Grant in Höhe von 1,5 Millionen Euro für sein Projekt PRECISION zur Entdeckung neuer Skalar- und Vektorteilchen am Large Hadron Collider (LHC) am CERN. 2025 wurden die Leistungen der internationalen Zusammenarbeit am LHC mit dem Breakthrough Prize in Fundamental Physics ausgezeichnet. -
Prof. Susanne Fengler ist Professorin an der TU Dortmund und Leiterin des Erich-Brost-Instituts für internationalen Journalismus. Sie wurde 2025 in die Academia Europaea aufgenommen und hat sich auf die Berichterstattung über Migration und EU-Politik spezialisiert. Sie leitete zahlreiche internationale Forschungsprojekte mit Partnern in Europa, dem östlichen Mittelmeerraum oder Afrika, unter anderem die E-Learning-Plattform „Covering Cohesion Policy in Europe“ oder das „UNESCO Handbook for Journalism Educators Reporting on Migrants and Refugees“. -
Prof. F. Ömer Ilday hat eine Alexander-von-Humboldt-Professur an der Ruhr-Universität Bochum inne. Seine Pionierarbeit zur Entwicklung von Ultrakurzpulslasern und zur Erforschung der Laser-Materie-Wechselwirkung hat zahlreiche Anwendungen erschlossen, von der Präzisionsbearbeitung bis hin zu neuen Effekten in der Materialbearbeitung. Für seine bahnbrechende Forschung erhielt Ömer Ilday zahlreiche Auszeichnungen, darunter einen ERC Consolidator Grant im Jahr 2014 sowie einen ERC Advanced Grant im Jahr 2022. -
Prof. Silvana Botti ist Professorin für Festkörperphysik und Materialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum und Mitglied des Forschungszentrums Future Energy Materials and Systems. Botti arbeitet an bahnbrechenden Themen in der Physik und Optik kondensierter Materie und ist Expertin für die First-Principles-Simulation elektronischer Anregungen und optischer Eigenschaften komplexer Materialien. -
Prof. Yannis P. Korkolis ist Professor für Umformtechnik an der TU Dortmund. Er ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs/Transregio „Damage-Controlled Forming Processes“ (TRR 188), einer gemeinsamen Initiative mit der RWTH Aachen, die von der DFG 2024 um eine dritte Förderperiode verlängert wurde. Vor seiner Berufung im Jahr 2023 war Prof. Korkolis Associate Professor an verschiedenen Universitäten in den USA und hat sich dort auf Technische Mechanik spezialisiert. -
Prof. Katja Crone ist Professorin für Philosophie des Geistes an der TU Dortmund. Von 2002 bis 2006 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Ethikrat. Derzeit leitet sie das Forschungsprojekt „Systematische Analytische Philosophie im Ruhrgebiet (SAPHIR) – Kommunikation und Internationalisierung“ in Zusammenarbeit mit Partnern der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen, das in einer Ausstellung im Dortmunder U mündete. -
Prof. Christina Lechtermann ist Professorin für Mittelalterliche Germanistik mit dem Schwerpunkt Deutsche Literatur des frühen und hohen Mittelalters an der Ruhr-Universität Bochum. In ihrer Forschung beschäftigt sich die Mediävistin mit religiöser Dichtung und den ganz frühen Vorläufern der populären How-to-Formate. Lechtermann ist Sprecherin des DFG-geförderten Graduiertenkollegs „Wissen – Glauben – Behaupten: Wahrheitsproduktion und Wahrheitsdurchsetzung in der Vormoderne“ (GRK 2945). -
Prof. Silvia Schneider leitet den Lehrstuhl für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der Ruhr-Universität. Sie ist Direktorin des Forschungs- und Behandlungszentrums für Seelische Gesundheit (FBZ) und Sprecherin des Deutschen Zentrums für Seelische Gesundheit. Für ihre Pionierarbeit in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen wurde sie 2025 mit dem Deutschen Psychologiepreis ausgezeichnet.
Herausragende Forschungseinrichtungen
Research Alliance Ruhr: Research Center und College
Seit 2021 entwickeln sich die hochschulübergreifenden Forschungsstrukturen im Ruhrgebiet rasant: 50 neue Forschungsprofessuren entstehen für die Universitätsallianz Ruhr an vier Research Centern und einem College. Im Fokus stehen drängende Zukunftsthemen: nachhaltige Lösungen für chemische Prozesse, Materialien für die Energiewende, vertrauenswürdige IT-Systeme sowie die Gesundheit von Körper, Geist und Umwelt. Mit internationalen Tandempartnern erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am College zudem geistes- und sozialwissenschaftliche Themen.
Lamarr-Institut für maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz
Als eines von nur sechs nationalen KI-Kompetenzzentren ist das Lamarr-Institut führend in Forschung und Lehre auf dem Gebiet des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz. Im interdisziplinären Forschungsbereich Physik arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit modernen mathematischen und maschinellen Lernmethoden an einem tiefgreifenden Verständnis der Natur. Die TU Dortmund ist einer von vier Partnerinstitutionen, die das Lamarr-Institut unterstützen, zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS, der Universität Bonn und dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML.
KWI – Kulturwissenschaftliches Institut Essen
Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) wurde 2007 als erste gemeinsame Einrichtung der Universitätsallianz Ruhr gegründet. Seine Verankerung an drei Partneruniversitäten macht es einzigartig. Das auf Kulturwissenschaften spezialisierte interuniversitäre Institut unterstützt Early Career Researchers und fördert die Zusammenarbeit von Forschenden aus dem Ruhrgebiet und darüber hinaus. Durch diese Initiativen leistet das KWI einen wichtigen Beitrag zur Förderung der akademischen Zusammenarbeit und der kulturwissenschaftlichen Forschung.
Partnerschaften mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen
30 Partnerschaften mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen zeugen von dem Engagement des Ruhr Innovation Lab für die Zusammenarbeit in der Forschung und in der Early-Career-Researcher-Ausbildung . Die Kooperationen haben bereits 53 gemeinsame Berufungen und zwölf gemeinsame Graduiertenprogramme hervorgebracht. Das Ergebnis: eine bessere Ausbildung von Promovierenden und Synergien bei der Nutzung von Infrastrukturen und Datenräumen. Davon profitieren beide Partner, da das Wissenschaftsnetzwerk im Ruhrgebiet herausragende Forschende aus aller Welt anzieht, wodurch die für ehrgeizige Forschungsverbünde kritische Masse entsteht.