Wissenschaft und Gründungskultur
Sowohl die TU Dortmund als auch die Ruhr-Universität Bochum gehören beständig zu den Top Ten unter Deutschlands gründungsfreundlichsten Universitäten, wie etwa das nationale Ranking „Gründungsradar“ belegt. Die regelmäßige Vergleichsstudie hebt hervor, welch außergewöhnliches Maß an Unterstützung Hochschulen bundesweit für Start-ups aufbieten. Im Ruhr Innovation Lab fördern wir ganz unterschiedliche Talente auf jedweder Erfahrungsstufe, um die drängendsten Probleme unserer Zeit zu lösen. Denn wir glauben fest daran, dass die nächsten zündenden Ideen in Reichweite sind. Aber ein eigenes Unternehmen aufzubauen, hat seine Tücken. Im Ruhr Innovation Lab wird dabei niemand allein gelassen: Wir begleiten Studierende und Forschende bei jedem Schritt auf dem Weg in die Gründung. Zugleich erweitern wir kontinuierlich unser Netzwerk an wissenschaftlichen Einrichtungen, Firmen, Gründungscoaches und Investoren, um wirtschaftliches Wachstum anzuregen – und so einen nachhaltigen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.
Neue Allianzen schmieden
BRYCK Startup Alliance
Die Ruhr-Universität Bochum und die TU Dortmund sind zentrale Partner der BRYCK Startup Alliance, die im Ruhrgebiet ein führendes Innovationszentrum für die Entwicklung wachstumsstarker B2B-Tech-Start-ups aufbaut. Im Juli 2025 konnte sich die BRYCK Startup Alliance als eine von zehn Startup Factories im EXIST-Leuchtturmwettbewerb durchsetzen und erhält als Auszeichnung eine Förderung von bis zu 10 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
UA Ruhr Transfer GmbH
Die UA Ruhr Transfer GmbH wurde von der Ruhr-Universität Bochum, der TU Dortmund und der Universität Duisburg-Essen ins Leben gerufen, um den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken. Als gemeinsame Initiative fördert sie gezielt die Zusammenarbeit sowie den Wissens- und Technologietransfer zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, mit dem Ziel, Innovationen aus der Forschung schneller und nachhaltig erfolgreich in die Praxis zu bringen.
Erfolgreiche Start-Ups
Das Ruhr Innovation Lab schafft ideale Voraussetzungen, um visionäre Ideen in marktreife Innovationen zu verwandeln. Mit seiner starken Tradition in der Förderung erfolgreicher Start-ups und aufstrebender junger Unternehmen prägt es ganze Branchen und setzt Impulse für technologischen Fortschritt.
Eine Auswahl dieser Gründungen zeigt eindrucksvoll die Kreativität und unternehmerische Exzellenz, die im Lab entstehen – und wie aus Ideen echte Erfolgsgeschichten werden.
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Die Elmos Semiconductor SE wurde 1984 als Spin-off der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Dortmund gegründet. Das Unternehmen ist spezialisiert auf intelligente Mikrochip-Lösungen für die Automobilindustrie. Mit Sitz im Technologiepark Dortmund betreibt Elmos weltweit 19 Standorte und beschäftigt mehr als 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Unternehmen treibt globale Trends wie Elektromobilität, autonomes Fahren und softwaredefinierte Fahrzeuge voran. -
Das Team des Deep-Tech-Start-ups "GEMESYS", bestehend aus den vier Gründern und Mitgliedern der Ruhr-Universität Dr. Dennis Michaelis, Dr. Enver Solan, Moritz Schmidt und Daniel Krüger, arbeitet an einem Computerchip für die nächste Generation der Künstlichen Intelligenz. Als Vorbild für den KI-Chip dient GEMESYS das menschliche Gehirn, da es Informationen schneller und effizienter verarbeitet als jede Maschine. -
Seit ihrer Gründung im Jahr 1997 hat sich die adesso Group zu einem der führenden IT-Dienstleister in Deutschland entwickelt. Als Spin-off der TU Dortmund bietet adesso maßgeschneiderte Technologielösungen. Die Gruppe mit Hauptsitz in Dortmund beschäftigt über 10.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an mehr als 65 Standorten. Das Unternehmen fördert den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis, indem es über einen Beirat mit Hochschulen zusammenarbeitet. -
Die von den Bochumer Forschern Prof. Christian Zenger und Dr. Heiko Koepke gegründete "PHYSEC GmbH" hat mit dem Anti-Tamper Radio Module ein Mini-Radar entwickelt, das digitale Geräte vor physischen Manipulationen schützt. Das Mini-Radar kann auf sehr energieeffiziente Weise einen eindeutigen Fingerabdruck der gesamten Hardware des Geräts erstellen. -
Die Materna-Gruppe wurde 1980 als Spin-off des Fachbereichs Informatik der TU Dortmund gegründet und hat sich zu einem führenden Unternehmen im Bereich IT und Digitalisierung entwickelt. Mit Hauptsitz in Dortmund beschäftigt Materna 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an mehr als 40 Standorten weltweit. Das Unternehmen bietet innovative und nachhaltige IT-Lösungen an. -
Marya Kapenda, Studentin der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre an der Ruhr-Universität Bochum, hat zusammen mit Ben Aziabou das Start-up "afro drinks by bam GmbH" gegründet, um das afrikanische Getränk Bissap zu vertreiben. Das Erfrischungsgetränk aus den getrockneten Blüten der Hibiskuspflanze ist in vielen westafrikanischen Ländern weit verbreitet, in Deutschland aber noch weitgehend unbekannt. -
Das 2020 gegründete Unternehmen vGreens optimiert den vertikalen Lebensmittelanbau in städtischen Gewächshäusern mit einer Software, die künstliche Intelligenz zur Steuerung von Bewässerung, Beleuchtung und Temperatur einsetzt. Im Jahr 2022 wurde die Pilotfarm für Erdbeeren im Ruhrgebiet eröffnet und 2025 eine industrielle Anlage in Singapur eingeweiht. Claas Ahrens, einer der Mitgründer von vGreens, ist ein Alumnus der TU Dortmund, und die Universität ist an dem Start-up beteiligt. -
Das Start-up "HoLa" der Ruhr-Universität Bochum hat einen neuen Ultrakurzpulslaser entwickelt, der mit einer bisher unerreichten Wellenlänge von 2,1 Mikrometern arbeitet und neue Anwendungen in Wissenschaft und Industrie ermöglicht. Nun will das Team herausfinden, wie und in welchen Bereichen von Wissenschaft und Industrie der HoLa-Laser am effektivsten eingesetzt werden kann. -
MotionMiners, eine Ausgründung der TU Dortmund, entwickelt eine Technologie, die mit Hilfe von mobilen Sensoren, künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen Bewegungen analysiert und manuelle Arbeitsprozesse optimiert. Das von Sascha Kaczmarek, Sascha Feldhorst und René Grzeszick 2017 gegründete Unternehmen beschäftigt mittlerweile über 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und hat seinen Sitz im Technologiepark Dortmund. Im Jahr 2023 wurde MotionMiners mit dem Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. -
Comnovo wurde 2013 von Volker Köster, Dr. Andreas Lewandowski, Prof. Christian Wietfeld und Florian Gerstel gegründet und ist ein Spin-off des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Dortmund. Das erste Produkt der Gründer war ein Sensorsystem, das vor Kollisionen zwischen Menschen und Baufahrzeugen warnte. Darauf aufbauend entwickelte das Unternehmen Assistenzsysteme für Industriefahrzeuge – quasi ein Navigationssystem für die Welt der Intralogistik. Im Jahr 2017 wurde Comnovo Teil von Linde Material Handling (KION Group) und betreibt Büros und Labore mit über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im PHOENIX West in Dortmund. -
RapidMiner wurde an der Fakultät Informatik der TU Dortmund von Ingo Mierswa und Ralf Klinkenberg entwickelt und ist eine Datenanalysetechnologie, die inzwischen zu einem der meistgenutzten Big-Data-Analysetools weltweit geworden ist. Das Unternehmen wurde 2006 ausgegliedert und begann 2013 international zu expandieren. Im Jahr 2022 übernahm Altair, ein weltweit führendes Unternehmen für Informatik und künstliche Intelligenz, das ehemalige Dortmunder Start-up. -
Das Start-up "Glim Skin" der Ruhr-Universität Bochum setzt auf die antimikrobielle Wirkung von kaltem Plasma und eine chemiefreie, umweltfreundliche Produktion zur Behandlung von Akne und anderen Hautunreinheiten. Das Prinzip basiert auf Forschungsergebnissen des Lehrstuhls für Angewandte Elektrodynamik und Plasmatechnik, an dem die Gründerin Dr. Friederike Kogelheide promoviert hat. -
Das preisgekrönte Start-up Simplyfined ist in der Lage, Plattformchemikalien für die Industrie auf der Basis von Pflanzenölen als nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. Das Unternehmen wurde 2025 auf der Grundlage eines von Maximilian Spiekermann am Lehrstuhl für Bio- und Chemieingenieurwesen der TU Dortmund entwickelten Verfahrens gegründet. Im Rahmen eines Bundesförderprogramms erhielt das Start-up 1,7 Millionen Euro für den Bau einer vollständig kontinuierlichen Pilotanlage. -
Elisabeth Jacobsohn, die an der Ruhr-Universität Bochum Kunstgeschichte studiert hat, hat mit "Artventure" eine App entwickelt, die öffentliche Kunst für jedermann zugänglich macht. Die App liefert wesentliche Informationen über Kunstwerke im öffentlichen Raum. So können zum Beispiel Skulpturen, Street Art, Lichtkunst und vieles mehr in unmittelbarer Nähe entdeckt werden. -
Das Unternehmen "Picoshape", gegründet von Dr. Nils Surkamp, Felix Behlau, Dr. Benedikt Hofmeister und Jasper Helle, arbeitet an einer Revolution des Mikro-3D-Drucks. An der Ruhr-Universität Bochum entsteht derzeit eine Anlage, die bestehende Mikro-3D-Drucker mit einem neuartigen Diodenlaser weiterentwickeln wird. An dem Projekt sind der Lehrstuhl für Photonik und Terahertztechnik sowie der Lehrstuhl für Laseranwendungstechnik beteiligt. -
Mit einem intelligenten Bürostuhl namens "Hipwings" will das Start-up "Vintus" der Ruhr-Universität Bochum Bewegung am Arbeitsplatz fördern und Krankheiten vorbeugen. Das von den beiden Gründern Dr. Johannes Wappenschmidt und Ahmed Chekir entwickelte Sitzsystem integriert automatisch Bewegung in den Arbeitsalltag und soll Volkskrankheiten wie Rückenschmerzen, Bluthochdruck und Diabetes entgegenwirken.
Exzellente Unterstützung für Start-ups
Das Ruhr Innovation Lab bietet herausragende Unterstützung für wissens- und technologiebasierte Start-ups. Beide Universitäten betreiben ein eigenes Gründungszentrum, das mit Schulungen, technischer Ausstattung und modernen Arbeitsumgebungen gezielt Gründungsprozesse unterstützt.
So fördern die Ruhr-Universität Bochum und die TU Dortmund den Unternehmergeist und die Innovationsfreude unter Studierenden und Forschenden – und setzen neue Impulse für die Start-up-Kultur im Ruhrgebiet.
2019 wurden die WorldFactory der Ruhr-Universität Bochum und das Centrum für Entrepreneurship & Transfer (CET) der TU Dortmund vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen als „Exzellenz Start-up Center.NRW“ ausgezeichnet. Damit verbunden ist der Auftrag, landesweite Initiativen zu den Themen KI-basierte Gründungen und Female Entrepreneurship voranzutreiben. Im aktuellen „Gründungsradar 2025“ zählen beide Universitäten zu den Top Ten der erfolgreichsten Hochschulen in Deutschland.
Ressourcen und Freiräume für Innovation
Makerspace: Wo Ideen Wirklichkeit werden
Unzählige kreative Köpfe im Ruhrgebiet sprühen nur so vor Ideen – doch manchmal fehlen ihnen die Werkzeuge, um ihre Visionen zu verwirklichen. Hier kommt der Makerspace der Ruhr-Universität Bochum ins Spiel. Er befindet sich im ehemaligen Opel-Verwaltungsgebäude auf dem Gelände „Mark 51°7“ und verfügt über Werkstätten und Labore, die mit allem ausgestattet sind, was man sich vorstellen kann, von 3D-Druckern bis hin zu Plottern oder Strickmaschinen. Der Makerspace steht allen Interessierten offen. Denn um eine großartige Idee in die Tat umzusetzen, braucht es manchmal nur ein klein wenig Starthilfe. Aber der Makerspace ist mehr als ein Raum; er ist eine Gemeinschaft, in der innovative Konzepte die Unterstützung finden, die sie brauchen, um zu reifen.
tu capital: Innovation vorantreiben
Bei TU capital handelt es sich um eine Tochtergesellschaft der TU Dortmund. Mit einem Risikokapitalfonds unterstützt sie innovative, technologieorientierte Start-ups aus der Universität in der frühen Phase der Gründung und ermutigt andere Investoren, ebenfalls in die Finanzierung einzusteigen. Der Fonds hat geholfen, mehrere forschungsbasierte Start-ups anzuschieben, die sich mit drängenden Zukunftsfragen befassen, darunter KyDo Therapeutics, ein Biotech-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Krebsmedikamenten spezialisiert hat, und vGreens, ein Deep-Tech-Start-up, das KI-gesteuerte Lösungen für die vertikale Landwirtschaft anbietet.